Die Naziherrschaft und der 2. Weltkrieg 1933-1945
Die politischen Ereignisse des Jahres 1933 brachten dem zu einer beliebten Erholungsstätte gewordenen Waldheim das vorläufige Ende. An einem Samstagabend wurde das Waldheim im Auftrag der Nazipartei mit allen vorhandenen Vorräten beschlagnahmt. Gewaltsam erfolgte eine Wegnahme der Kasse, Kassen- und Protokollbücher. Zunächst wurde eine kommissarische Verwaltung eingesetzt, die bis zum Verbrauch aller Vorräte "verwaltete". Trotz des Risikos eines Protestes erreichte der damalige Vorsitzende Mayer eine Besichtigung durch Oberbürgermeister Strölin und den NS-Kreisleiter. Strölin und selbst der NS-Kreisleiter bezeichneten das Waldheim als mustergültig. Die Kreisleitung lehnte jedoch eine Rückgabe des Waldheims ab und bezeichnete es als "marxistische Brutstätte". Durch den NS-Staat erfolgte 1934 der Verkauf an die evangelische Paulusgemeinde, Stuttgart-West. Was dem Waldheim geschehen war, konnten aber die Heslacher nicht vergessen. Sie verzichteten künftig auf den Besuch "Ihres" Waldheims. Wegen dem geringen Zulauf musste die Kirchengemeinde das Anwesen 1938 an die Stadt Stuttgart verkaufen. Diese wusste damit allerdings nichts anzufangen und stellte das Waldheim der Hitlerjugend zur Verfügung. Diese war aber nicht imstande zu erhalten, was durch harte Arbeit, viel Idealismus und unermüdlichen Einsatz geschaffen worden war. War die Beschlagnahme fast das Ende des Waldheims, so schien der Krieg den Schlusspunkt zu setzen. Bei den Bombenangriffen am 22./23. November 1942, und 15. März 1943 und am 15./16. März 1944 wurden die obere Halle, die Kegelbahn und das Planschbecken völlig, das Wirtschaftsgebäude zu 70% zerstört und das Gelände mit Bombentrichtern übersät. Ein Gesamtwert (1933) von über 130.000 Mark war vernichtet.